Was sind NFTs?
Das Kürzel „NFT“ steht für „Non-Fungible Token“, was auf Deutsch in etwa bedeutet „nicht austauschbares Objekt“. Der Eigentumsnachweis wird dabei auf der Blockchain festgehalten. Ein Objekt kann somit eindeutig einer Person (bzw. einer Adresse) zugeordnet werden. Insbesondere seit 2021 werden virtuelle Kunstwerke oder Sammelobjekte häufig in Form von NFTs verbreitet. Als NFTs können sowohl einzigartige (1 on 1) Kunstwerke (siehe Everydays – The First 5000 Days von Beeple), ganze Kollektionen mit einzigartigen Objekten (z. B. Bored Ape Yacht Club) oder auch eine befristete oder unbefristete Anzahl desselben Werkes klassifiziert werden. Die jeweilige Ausgestaltung kann sehr individuell sein – auch die Nutzungsrechte. So berechtigt zum Beispiel nicht jedes NFT seinen Inhaber zur kommerziellen Nutzung des Werkes.
Oftmals geht mit einem NFT auch ein gewisser Nutzen (Utility) einher. Auch hier gibt es enorme Unterschiede der einzelnen Projekte. Der Nutzen reicht von dem Aufbau virtueller Spielkasinos und Beteiligung der NFT-Holder an den Gewinnen (z. B. die Kollektion Slotie) über die Mitgliedschaft in Holder-only Communities bis hin zum Eintrittsticket in ausgewählten Holder-only Restaurants (Flyfish Club). Mittlerweile haben auch viele Prominente entweder selbstständig oder in Kooperation eigene NFT-Kollektionen veröffentlicht.
Vorsicht vor Goldgräberstimmung
In den letzten Monaten ist ein regelrechter Hype um NFTs entstanden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass mittlerweile sehr viel Geld mit NFTs verdient werden kann. Diese Aussicht auf schnelle Gewinne zieht auch immer wieder Betrüger an. Die Möglichkeiten schnelles Geld auf Kosten anderer zu verdienen sind extrem vielseitig. Bekannte Maschen sind beispielsweise sogenannte Rug-Pulls, bei welchen die Entwickler ein Projekt erfolgreich an den Markt bringen und anschließend alle Vermögenswerte abziehen und verschwinden. Dies wird durch den Fakt, dass die Teams hinter NFT-Kollektionen häufig unbekannt bleiben (bzw. zumindest anonymisiert) und der Abzug des Geldes auf der Blockchain gut verschleiert werden kann, begünstigt. Weiterhin sind auch klassische Betrugsdelikte wie das Fragen nach „private Keys“ (diese dürfen in keinen Fall an Dritte weitergegeben werden!) oder das Nichteinhalten von bilateralen Vereinbarungen leider Realität.
Hierbei sollte auch nochmal erwähnt werden, dass, auch wenn es einige Beispiele von unglaublichen Gewinnsprüngen in sehr kurzer Zeit gibt, dies nicht als Normalität angesehen werden sollte. Viele Projekte können langfristig nicht an Wert gewinnen und nähern sich dann häufig einem Marktwert von Null an. In diesen Fällen ist es hilfreich, wenn man nur in Kollektionen investiert, die auch künstlerisch ansprechen sind, denn das Kunstwerk behält man auch unabhängig der Marktbewertung (solange man es natürlich nicht verkauft). Auch ist es an dieser Stelle angebracht über Kosten zu sprechen. Das Erstellen einer Wallet ist in der Regel kostenfrei, so auch der Account auf den meisten Handelsplattformen. Bei allem anderen rund um die Abwicklung von NFT-Käufen entstehen mitunter beachtliche Kosten. Dazu gehören eventuell anfallende Transaktionsgebühren (Gas) wenn man Kryptowährungen zwischen den Wallets transferiert, als auch bei dem Kauf bzw. Verkauf (und bei dem minten) von NFTs. Diese orientieren sich an der Auslastung des Netzwerkes, betragen allerdings zumeist mindestens 50-100€. Es empfiehlt sich in jedem Fall entsprechende Gas-Tracker zu nutzen um zu sehen wann die Gebühren relativ niedrig sind (natürlich nur wenn Transaktionen keine Eile haben). Zusätzlich kommen Gebühren der Handelsplattformen hinzu. Die bekanntesten sind Opensea und Rarible. Diese verlangen 2,5% vom Kaufpreis (Opensea, OS) bzw. jeweils 2,5% von Käufer und Verkäufer (Rarible). In der Regel erhalten die Entwickler des jeweiligen NFTs noch eine Gebühr bei jedem Verkauf (Royalty), welche bis zu 10% des Kaufpreises ausmachen kann. Bei der Plattform OS wird zudem eine einmalige Initiierungsgebühr bei dem ersten Verkauf und jeweils geringe Gebühren bei den darauffolgenden Verkäufen veranschlagt.
Minten
Das Prägen eines NFTs wird minten genannt. Dabei kann ein NFT, welches bisher nicht auf der Blockchain existiert dort verankert werden. In der Regel findet das Minten auf der Webseite von dem Entwicklerteam statt. Dabei kann es unter Umständen Bedingungen wie eine vorherige Registrierung oder sogenannte Whitelists geben. Die Entwickler legen den Preis für das Minten selbst fest, die Gas-Fees entstehen durch das Netzwerk. Nach dem Minten wird das Objekt in der Regel zeitnah auch auf den Marktplätzen angezeigt und kann dort auf dem Sekundärmarkt gehandelt werden. Die Blockchain enthält alle Informationen zu jedem NFT. Es kann somit genau nachvollzogen werden, wer wann welches NFT geprägt hat und wann es zu welchem Preis an wen weiterverkauft wurde.
Blockchain (Ether)
Für das Ethereum Netzwerk können alle Informationen auf der Blockchain auf Etherscan.io abgerufen werden. Hier können Transaktionen in Echtzeit nachvollzogen werden. Auch Wallets und NFTs können individuell aufgerufen und untersucht werden.
Glossar
NFT – Non-Fungible Token
Minten – Prägen eines NFTs
Gm – good morning
Lfg – lets fucking go
Fomo – fear of missing out
Fud – fear, uncertainty and doubt
Ngmi – not gonna make it
HODL – hold on to dear life
Mooning – Anstieg in Preis und/oder Transaktionsvolumen
Whale – Großer Halter von Coins / NFTs
Fren – friend
Wen …? – Nachfrage nach „Wann…?